Buchprojekt
Transkiption | Lektorat | Fotografien | Satz & Layout | Druck
»Das Reisebuch des Friedrich Bertuch«
Das Reisebuch des Friedrich Bertuch ist eine im originalen Manuskript erhaltene historische Wanderbeschreibung aus der Mitte des 19. Jh.
Bertuch war Lehrer am Ev. Waisenhaus in Erfurt (Augustinerkloster) und unternahm mit einigen Zöglingen
verschiedene Wanderungen in den Thüringer Wald bzw. das mittlere Saaletal. Seine Reiseerlebnisse hielt er
handschriftlich in einem Buch fest.
Meine Neugier, diese Orte nach gut 170 Jahren erneut aufzusuchen, beflügelte die Idee zum Buchprojekt. An unzähligen Wochenendtouren in den Thüringer Wald und das mittlere Saaletal um Dornburg / Jena entstanden unzählige Fotografien, welche schwerpunkmäßig die Grundlage der Bachelorarbeit bildeten. Eine Veröffentlichung ist daher Herzensangelegenheit.
Covergestaltung »Reisebuch des Friedrich Bertuch«
Wandern als neues Lebensgefühl
Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Wandern zu
einem neuen Lebensgefühl. Man begreift die Natur nicht mehr allein als nutzbares oder gottverlassenes Terrain, sondern
erkennt zunehmend ihre Schönheit und die Möglichkeiten der Erholung.
Bertuch selbst tritt die Reisen mit einer großen Hingabe an seine Heimat und Entdeckerfreude an. Seine Beschreibungen sind
geprägt von seiner Sehnsucht und Neugier auf das Unbekannte, was durch die Wiedergabe eigener Emotionen immer wieder zum Ausdruck
kommt. Mag auch die Erholung zu einem Teil Hintergrund gewesen sein, so ist es beachtlich, dass einige seiner Zöglinge als Reisebegleitung mitnahm.
Wer war Friedrich Bertuch?
Friedrich August Christoph Bertuch wurde am 26. Februar 1809 in Kindelbrück geboren. Bereits sein
Vater war dort »Mägdeleinschulmeister«. Er stammt aus Bad Tennstedt, was eine verwandtschaftliche Verbindung zu dem berühmten,
in Weimar lebenden Verleger Friedrich Justin Bertuch [1747 bis 1822] nahe legt.
1841 erscheint Bertuch in einem Patenregister erstmals als Lehrer im Ev. Waisenhaus Erfurt (bis 1958 im Augustinerkloster ansässig)
und bezog in der Comthurgasse 1001 eine Wohnung.
Das Reisebuch als historische Quelle
Die Beschreibung stimmungsvoller Landschaften spielt in Bertuchs Reisebericht ebenso eine große Rolle, wie historische Hintergründe der Orte und Plätze. Interessant und wertvoll sind dabei seine zeitgenössischen Schilderungen über Land und Leute, die er nicht selten mit persönlichen Empfindungen verknüpft. Sie zeichnen ein Bild vom Leben der Thüringer Mitte des 19. Jahrhunderts.
Buchprojekt in Bildern
Reinzeichnung der Reiserouten mit Fineliner
Reisekarte im Buch
Fotoillustration s/w
Gestaltung Kapitel Waisenhaus
Doppelseite Bilderreisen
Original Manuskript Bertuchs
Fotoaufnahmen für das Buchprojekt
Neben der Transkiption bilden die Fotoaufnahmen der einstigen Reiseschauplätze das Herztück des Buches.
Somit werden die Bilder auch visuell in den Kontext des Inhalts gesetzt.
Die Illustration der Reisen erfolgt
in Anlehnung an den historischen Text als Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Jedem Reisekapitel folgen doppelseitige Farbaufnahmen der
Reiseschauplätze.
Blick vom Kickelhahn bei Ilmenau
Ehemaliger Truppenübungsplatz Ohrdruf
Klosterruine Paulinzella
Staubecken Tambach-Dietharz
Schlosspark Altenstein
Leuchtenburg bei Kahla